Samstagsfrühstück.
Schon seit Schulzeiten ist das eine Tradition.
Wirf Dich in Dein Lieblingsoutfit, schnapp Dir Deine Freundinnen, such Dir ein Café – und verbring dort den gesamten Samstagvormittag.
Im Laufe der Zeit hat sich diese lieb gewonnene Tradition verändert, so, wie auch wir Freundinnen uns verändert haben.
Es muss nicht immer das Lieblingsoutfit sein, manchmal sind es einfach die Klamotten, die direkt neben dem Bett liegen.
Es sind auch nicht immer nur Freundinnen – längst haben die Männer unseren Samstag entdeckt und lieben den morgendlichen Stress im Kaffeehaus.
Manchmal werden die Gespräche sogar von Kindergeschrei untermalt.
Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns mit.
Einzig das Kaffeehaus ist immer noch dasselbe – immer noch verraucht, immer noch verrucht, immer noch Herr Stefan.
Schön, wenn manches Bestand hat.
Und, was hat sich bei dir so getan?
fragt mich meine Freundin, während Herr Stefan ihr, wie immer, den Milchkaffee serviert.
Oh, ich hab da was Neues entdeckt. So eine Veranstaltung mit einem, äh, Hermann Scherer, weiß nicht genau, hat irgendwas mit dem Crossover der Generationen zu tun.
Meine Freundin schaut mich groß an.
Wovon, bitte, sprichst du?
Ich muss lachen. Zum zweiten Mal in dieser Woche erwähne ich diese Veranstaltung, zum zweiten Mal in dieser Woche ernte ich fragende Blicke.
Ehrlich, ich weiß es auch noch nicht genau. Irgendwie geht’s da um das Miteinander verschiedener Generationen. Um jene, die Erfahrungen haben, und andere, die Erfahrungen machen wollen. Und darum, wie man das alles unter einen Hut kriegt, glaub ich.
Eigentlich kann ich mir darunter auch noch nichts genaues vorstellen.
Aber eines ist ganz klar – wenn ein neues Miteinander berufliche Lücken füllen kann, wenn ich nicht mehr das Gefühl haben muss, im Job mein Licht unter den Scheffel stellen zu müssen, damit sich der Chef nicht unwissend vorkommt, wenn ich merke, dass jemand von meinen Erfahrungen profitiert, dann wäre das doch für alle spannend, nicht wahr?
Während ich erzähle, kommt auch Herr Stefan ein Stückchen näher. Vielleicht ist ja auch er an der Geschichte interessiert.
Der Lebensgefährte meiner Freundin nimmt den letzten Schluck Kaffee.
Ich muss jetzt los, aber ich ruf dich wegen dieser Sache bestimmt noch mal an – ich glaub, das könnte mich interessieren.
Bildmaterial:
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[…] teil eins ist schon online. an teil zwei arbeite ich gerade. und die teile drei bis ich.weiß.nicht.wie.viel hab ich schon im kopf. […]